Heimvorteil für neuen Stadtschützenkönig

11.09.2006 - Stolze 573 Schuss schluckte das hölzerne Wappentier am Samstagnachmittag: Ausgerechnet Karl Fillinger von der St.- Hubertus-Schützenbruderschaft holte sich im eigenen Dorf die Stadtkönigswürde. Mit Jubel wurde sein Treffer honoriert, bevor der neue, strahlende Regent von Gratulanten umringt war. Der 59-jährige Kraftfahrer, der in Liesen unter seinem Spitznamen "Moses" bekannt ist, erkor seine Ehefrau Anita zur Königin.

2006_stadtschuetzenfestliesen Eine Stunde hatte das Gefecht der ehemaligen Könige aus dem Stadtgebiet gedauert, nachdem der Vorregent Paul Hartmann, der Vorstand des Stadtschützenverbandes und Bürgermeister Michael Kronauge den Wettkampf mit Ehrenschüssen freigegeben hatten. Es folgte ein wahrer Feuerhagel auf das hölzerne Gefieder.

Den Apfel sicherte sich Markus Hilgenberg, die Krone fiel bei Burkhard Brieden (beide St.- Hubertus-Schützenbruderschaft Liesen), Thomas Glade (Schützengesellschaft Hallenberg) brachte das Zepter gezielt zu Fall. Bei der Umkrönung in der Schützenhalle lösten Karl und Anita Fillinger nach drei Jahren Paul und Mechthild Hartmann ab.

Er sei in den vergangenen Tagen öfter gefragt worden, ob man nach vier Schützenfesten im Stadtgebiet unbedingt noch ein Stadtschützenfest brauche, hielt Bürgermeister Kronauge am Sonntagmorgen ein Plädoyer für die Veranstaltung: "Als sich der Stadtschützenverband 1979 gründete verfolgte er ein Ziel: Das gemeinsame Fest sollte zu einem besseren Verstehen innerhalb der Schützengesellschaften und der gesamten Bevölkerung beitragen. Eigentlich doch ein sehr guter und fortschrittlicher Gedanke."


Damals sei die Stadt Hallenberg gerade einmal vier Jahre alt gewesen. Bis 1975 waren Braunshausen, Hallenberg, Hesborn und Liesen schließlich selbstständige Orte. Kronauge: " Mit dem gemeinsamen Gedanken war es damals noch nicht so weit her. Kirchturmdenken herrschte vor." Während viele Bürger, auch die Politiker und Vereinsvorstände, es 1979 noch nicht verstanden hätten, dass die Orte nicht mehr selbstständig seien, hätten es ihnen die Schützen vorgemacht, frei nach dem Motto: "Wir wollen uns zusammentun, um wenigstens alle drei Jahre einmal gemeinsam zu feiern." Er habe die letzten vier Stadtschützenfeste sehr intensiv miterlebt, so Kronauge, "und ich kann sagen, dass das Ziel, die Ortschaften zu verbinden und die Kontakte zu intensivieren, erreicht worden ist."

Großer Höhepunkt des 10. Stadtschützenfestes war der große Festzug mit allen Königspaaren am Sonntagnachmittag. Das Stadtregenten-Paar präsentierte sich mit Tochter und Schwiegersohn, Claudia und Uwe Althaus, die in Liesen regieren.

Bei strahlendem Sonnenschein warteten die Zuschauern an den Straßen. Der Vorstand des Stadtverbandes nahm mit den Regenten auf der Tribüne Aufstellung und der Zug präsentierte sich im Vorbeimarsch. In der festlich geschmückten Halle bestätigten sich die Worte des Bürgermeisters: Wie schon in der Vergangenheit wurde in der Gemeinschaft ausgelassen gefeiert.


Quelle: Westfalenpost.de

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